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Atomausstieg...

Hier passt alles rein von dem Ihr denkt, dass es wert ist darüber zu reden.
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Atomausstieg...

Beitragvon pHilipp » So 10. Sep 2006, 22:46

liebe elsa. wg. unserer diskussion eben, hab ich dir eine studie rausgesucht die ich vor einiger zeit mal gelesen hab und dich vielleicht interessiert. hat zwar über 100 seiten, aber du solltest sie dir mal zu herzen nehmen.
sie gibt die szenarien eines ausstiegs aus der atomkraft und deren folgen, sowie alternativmöglichkeiten wieder. benutzte zahlen sind natürlich prognosen. eine evtl. lobbyarbeit lässt sich natürlich nie hundertprozentig ausschliessen, dennoch gibt die studie gefühlsmäßig eine unabhängige sicht der dinge wieder:
http://www.dpg-physik.de/info/broschuer ... e_2005.pdf

dass meiner Meinung nach die energiepolitischen fehlentscheidungen nicht in der gegenwart gemacht wurden sondern fehler der vergangenheit sind, steht für mich ausser frage. Dort stimmen wir sicherlich überein, dass alternative Konzepte viel zu lange aufgeschoben wurden und die jetzige Situation eine Folge dieser Säumnisse sind. Millionen von Euro an Forschungsgeldern in alternative Energien contra Milliarden Euronen in die Atomkraft und sage und schreibe 10 Mrd. Euro für den Versuchsreaktor iter in Cadarache, dessen kommerzieller Erfolg noch in den Sternen steht, da bisher alle Kernfusionskraftwerke mehr Energie verschlingen als liefern....
aber genug...

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Beitragvon elsa » Mo 11. Sep 2006, 14:14

lieber Philipp
werd mir deine Studie mal anschauen, weil sie aber so lang ist, lass mir noch etwas Zeit! Derweil kannst du ja mal auf die Greenpeace -Seite gehen. http://www.greenpeace.de und dir die Berichte zu Atomkraft und Energie durchlesen.

Ich denke, dass es natürlich immer ein für und Wider gibt, aber wenn man die Gefahren der Atomkraft bedenkt und vorallem die bereits bestehenden Risiken, wie z.B. erhöhte Krebsrate bei Kindern rund um das AKW Gundremmingen, sowie das ständig aufgeschobene Problem des Atommülls für alle nachfolgenden Generationen, dann sollte man doch alle Energie in einen möglichst schenllen Atomausstieg investieren. Es wäre z.B. auch schon eine Möglichkeit, Häuser ganz anders zu bauen, um Energie zu sparen. Stichwort Passivhaus. Es ist mir klar, dass ein Automausstieg nicht von heute auf morgen möglich ist, aber die Bestrebung sollte es sein, dies so bald wie möglich zu tun.

Die Ausrede, das schon nichts passieren wird, zählt nicht, denn umso komplizierter ein System umso gefährlicher. Es ist wichtig sich zu bemühen, nicht sich aus zu ruhen auf, "es geht nicht!!"

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Beitragvon pHilipp » Di 12. Sep 2006, 19:43

mir werden die themen dort zu wenig kontrovers behandelt. zu populistisch und plakativ. nicht das ich atomkraftverfechter wäre, aber für greenpeace gehts genauso ums überleben, in zeiten wo der euro nicht mehr so locker sitzt.

die energieeffizienzdebatte, also der sorgsame gebrauch von energie, geht durch die atomdebatte leider unter. doch hier wäre die lösung des problems, denn ohne eine deutliche steigerung der energieeffizenz ist eine abkehr von der atomkraft definitiv nicht CO²-neutral möglich. die erfolgsversprechendsten einsparpotientiale findest du in der studie aufgelistet.

noch ein bisschen wasser für deine mühle findest du hier:
http://www.ippnw.de

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Beitragvon Gast » So 17. Sep 2006, 10:06

die studie klingt sehr plausibel habe nichts dagegen ein zu wenden. Es sei nochmal darauf hingewiesen, dass es mir auch nie um einen sofortigen Atomausstieg ging, in deiner Studie wird auch beschrieben, dass es nur um ein zeitliches Strecken des Atomausstiegs geht, das heißt aber, dass sie sich einig sind, dass dieser unumgänglich ist.

Das Problem des Treibhauseffekts aufgrund des hohen CO2 Ausstoßes ist ja allgemein bekannt, betrachtet man die Atomdebatte aus diesem Blickwinkel ist diese Energieform sicher sehr sauber, doch alles hat Vor-und Nachteile. Die Klimaerwärmung sollte natürlich beachtet werden, deshalb ist es ja so wichtig nach Energieformen zu suchen oder die bereits bestehenden zu fördern, die sicherheit UND Sauberkeit gewährleisten. Die Studie zeigt nämlich nur die katastrophale Lage auf, die auftreten würde, würde man AKWs durch fossile Energieerzeugung austauschen.

Nuklear erzeugte Energie ist sehr kostengünstig, wer will da schon auf regenerative Energien umsteigen. Atomernergie ist sehr effizient und eben sauber, aber sollte man deshalb über die wahnsinnigen Risiken hinwegsehen?
Zu Frage der Sicherheit habe ich ja schon meine Meinung geäußert. die Proliferationsgefahr sollte aufgrung der Atomgeschichte im Iran nochmal überdacht werden.

Aber darüber kannst du ja nochmal auf der von dir angegebenen Seite
http://www.ippnw.de nachlesen. Übrigens, Einsicht als "Wasser für meine Mühle" zu bezeichnen, finde ich, sagen wir mal "komisch"

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Beitragvon elsa » So 17. Sep 2006, 10:07

hab zu lange zum schreiben gebraucht, deshalb war ich ausgeloggt.

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Beitragvon pHilipp » So 17. Sep 2006, 13:22

Nuklear erzeugte Energie ist sehr kostengünstig, wer will da schon auf regenerative Energien umsteigen. Atomernergie ist sehr effizient und eben sauber, aber sollte man deshalb über die wahnsinnigen Risiken hinwegsehen?
Zu Frage der Sicherheit habe ich ja schon meine Meinung geäußert. die Proliferationsgefahr sollte aufgrung der Atomgeschichte im Iran nochmal überdacht werden.


Das der Atomausstieg kommen wird hat nie jemand bestritten. Auch diese Form der Energiegewinnung wird irgendwann aussterben. Die Leidenschaft mit der diese Diskussion in den letzten zwanzig Jahren bis zur Gegenwart von beiden Seiten geführt wurde, versperrt oft den Blick für eine vernünftige Diskussionsgrundlage.
Physiker, Wissenschaftler allgemein, betrachten eben die Kernenergie als unproblematisch und ungefährlicher. Gefahren für den Mensch gibt es nicht. Kernenergie ist sicher.
Auch das ist zu bestreiten. Menschliche Aspekte, wie Gefahren für Mensch und Umwelt, werden in der Studie aber nicht angesprochen, weil das Thema eben die Klimapolitik ist und nicht die Gefahren der Kernkraft ist. Aus diesem Blickpunkt kann man die Studie natürlich als einseitig beschreiben.
Dennoch glaube ich nicht an einen Atomausstieg in dem von der Regierung festgelegten Zeitrahmen. Spätestens die nächste oder übernächste Regierung wird sich der Atomlobby oder den Mechanismen des Marktes, und damit dem klagenden Verbraucher, beugen.
Denn letzten Endes werden es die steigenden Energiepreise und damit der Verbraucher selbst sein, der die Regierung zum Ausstieg aus dem Ausstieg lenken wird. Politik muss in dem Fall direkt in den Köpfen der Verbraucher gemacht werden. Die Bedeutung von Energie ganz unabhängig Ihrer Herkunft und ganz gleich zu welchem Nutzen muss in den Köpfen geschärft werden. Atomkritische Momente und menschliche Tragödien, wie Tschernobyl, sind in Deutschland nur noch abstrakte Argumente von Atomkraftgegnern. Die wieder steigende Akzeptanz der Atomkraft in Deutschland und ganz Europa belegen dies. Die Bundesbürger zu einem verantwortungsbewussten Umgang mit Energie zu bringen ist da schon eine ganz andere Herausforderung, derer es sich anzunehmen gilt.

Anonymous hat geschrieben:Einsicht als "Wasser für meine Mühle" zu bezeichnen, finde ich, sagen wir mal "komisch"


Wieso zu welcher Einsicht bist du gekommen?

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Beitragvon Gast » Di 19. Sep 2006, 16:20

wenn du dich an den Beginn dieser Diskussion erinnerst, dann hast du eigentlich schon selbst beantwortet, warum man Demonstrationen gegen Atomkraft braucht. Weil, wie du selbst schreibst, die Gefahren der AKWs aus den Köpfen der Menschen verschwindet. Klagende Verbraucher, die sich nicht ausreichend informieren und nur nach dem Geld schauen sollen durch solche Kampagnen eben verhindert werden.

Ich stimme dir natürlich zu, dass es nicht ausreicht dagegen nur zu wettern, es muß mehr aufgeklärt werden. Antiatomkraft darf nicht nur als Thema für heillos grüne Ökos und Hippis gelten. Und die die eben nicht so sein wollen, sind dann dafür, um sich abzugrenzen.

Ich dachte an deine Einsicht, weil du auf eine Homepage verweist, die auf die Gefahr der Atomkraft hinweist. Du bezeichnest es als Wasser für meine Mühle. Klänge es aber nicht auch plausibel für dich, würdest du wohl kaum drauf verweisen.

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Beitragvon pHilipp » Di 19. Sep 2006, 16:41

diese Kampangen sollen doch wohl nicht allen ernstens die klagenden Verbraucher verhindern. Die Energiepreise werden weiter steigen, ob mit oder ohne Atomkraft. Wäre das die Intention der Kampagnen wären sie ja mal absolut fragwürdig. Es ist ja wohl die Atomkraft an sich die in Frage gestellt werden muss und auch wird.
Mit meiner "Einsicht" verstehst du mein Anliegen wohl nicht richtig. Deine Beweggründe sind von Anfang an plausibel. Der Atomkrafausstieg ist auch richtig. Ob der jetzt beschlossene Ausstieg allerdings tatsächlich zum Ausstieg führt, wage ich mangelns Engagement und Alternativen zu bezweifeln. Auch die Greenpeace-Seite und deren Argumente sind ebenso richtig. Allerdings ist mir die Darstellung zu wenig kontrovers genauso wie deine Argumentation beim Heiner. Ist natürlich auch nicht anders zu erwarten, dass Greenpeace auch über Folgen eines Atomkraftausstiegs für Verbraucher unterrichtet. Vielleicht lags ja in deinem Fall aber auch nur am guten Emmer Bier. Es fehlt mir eine objektive Aufklärung über Atomkraft deren Folgen und die Folgen eines Ausstiegs, so dass der Verbraucher auch bewusst entscheiden kann.

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Beitragvon elsa » Di 19. Sep 2006, 17:19

Na du und der Missi, ihr wart ja auch nicht ganz objektiv, aber gut, das hätten wir geklärt. Es sollte eben kein SChwarz-Weiß-Denken geben. Vielleicht sollten wir als nächstes Gentechnik besprechen.:) Die Mooswiese is ja bald!!

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Beitragvon pHilipp » Di 19. Sep 2006, 17:26

einverstanden. genmanipuliertes gammelfleisch vielleicht ;-)

Hinzugefügt nach: 1 Minute 59 Sekunden:

also ich jedenfalls absolut dafür mittels genmanipulation fleisch mehrere jahre ungekühlt lagern zu können, ohne dass es grün wird. dann würde es keinem mehr auffallen. mensch, wär das toll. wievielen kühen und schweinen würde dadurch das leben gerettet.

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